Dachrinne undicht – was tun?

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Dachrinnen erfüllen eine wichtige Funktion an jedem Gebäude: Sie leiten das Wasser vom Dach so ab, dass sich keine Gefahr durch eindringende Feuchtigkeit in die Wände oder andere Teile des Gebäudes ergibt. In der Regel wird das Regenwasser durch die Dachrinnen und die sogenannten Fallrohre entweder direkt ins Erdreich abgeleitet oder in Tonnen o. Ä. gesammelt.

Aufgrund dieser Wichtigkeit sollte eine defekte Dachrinne möglichst sofort repariert oder ausgetauscht werden. Dabei muss es nicht unbedingt die Reparatur vom Profi sein. Wer sich als Heimwerker schnell helfen will, erhält hier unsere besten Tipps zum Reparieren einer Dachrinne.

Dachrinne selbst reparieren

Ein Beispiel: Die Dachrinne an der Garage tropft, nicht sehr viel, aber sehr unangenehm, denn bei jedem Regen tropft es beim Schließen des Garagentores genau in den Kragen. Also muss etwas passieren – eine schnelle Abdichtung mit Hausmitteln. Hier eine Zusammenstellung der Möglichkeiten:

Abdichtung mit Silikon

Am einfachsten ist die Abdichtung mit einer Silikonmasse, je nach Material der Dachrinne können verschiedene Silikonmassen zum Einsatz kommen. Die Masse sollte jedoch nicht nur zum Material passen, sondern auch als wasserdicht gekennzeichnet sein. Sikaflex z. B. gibt es wasserdicht, damit kann man Abdichten und Kleben. Zudem ist das Produkt UV-beständig.

Mit Heißkleber bzw. Dichtmasse abdichten

Von einigen Profis wird auch eine Abdichtung mit der Heißklebepistole empfohlen. Doch Achtung: Wenn die Dachrinne aus Zink besteht, halten die meisten Heißklebemassen nicht. Bei einer Dachrinne aus Kunststoff ist die Abdichtung per Heißklebepistole aber durchaus machbar, zumindest als erste „Nothilfe“. Im Fachhandel und in Baumärkten gibt es spezielle Dichtmassen, die helfen können, zum Beispiel von Ceresit oder Remmers. Sie können teilweise sogar auf nassem Material eingesetzt werden.

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Teer als Universalwerkzeug

Gerne wird auch mit Teer abgedichtet. Dabei werden Teermatten o. ä. direkt in die Rinne über die undichte Stelle gelegt und dann mit einer Infrarotlampe oder einem Brenner so lange erhitzt, bis der Teer dünnflüssig wird und aus der Rinne jeder Feuchtigkeitsrest verdampft ist. Die Flüssigkeit läuft dann genau dahin, wo sonst das Wasser hinläuft. Wenn man jetzt aufhört mit dem Erhitzen und so lange Teer nachgibt, bis dieser in der Dichtung fest geworden ist, ist die Stelle dicht. Gut gemacht, können defekte Dachrinnen so noch für viele Jahre genutzt werden.

Der Nachteil aller Teer- bzw. Bitumenprodukte ist allerdings, dass sie nicht direkter und heftiger Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein sollten. Wenn die schwarzen Massen im Sommer hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, erhitzt sich der Teer in der Sonne auf bis zu 70 Grad. Nachts fallen die Temperaturen um mehr als 50 Grad ab, wodurch das Material rissig wird. Das ist übrigens auch der Grund, warum man auf Bitumenflachdächer eine Kiesschicht aufbringt – neben ihrer Funktion zur Feuchtigkeitsregulierung.

Nieten

Eine weitere Möglichkeit ist das Nieten der Dachrinne. Hierbei werden mehrere Poppnieten in die Nahtüberdeckung gesetzt und anschließend mit Elastomer-Bitumenband verschweißt. Das Ganze ist allerdings nicht ganz unkompliziert, also eher etwas für Heimwerker mit Erfahrung.

Löten

Perfektionisten mit handwerklichem Geschick löten die Dachrinne neu, was jedoch einiges an Können und an Vorbereitung erfordert, besonders bei einer recht alten Rinne. Hier muss zum Beispiel zunächst altes oxidiertes Lot mithilfe der Entlötlitze entfernt werden.

Wenn nichts mehr hilft: Die Dachrinne austauschen

Profis halten sich in der Regel nicht mit zeitraubenden Reparaturen auf und tauschen die Dachrinne einfach gegen eine neue aus. Das kann auf lange Sicht preiswerteste Lösung sein, wenn die alte Dachrinne etwa im Verbindungsbereich nur noch aus millimeterdünnem Zink besteht, so dass das nächste Leck bereits programmiert ist.

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Überhaupt gilt: Oft ist bereits das ganze Dach in Mitleidenschaft gezogen, wenn die Dachrinnen undicht werden. In diesem Fall kann es sich also lohnen, über eine neue Eindeckung nachzudenken, vielleicht auch mit moderneren Materialien. Wer etwa Trapezbleche einsetzt, kann damit Lecks am Dach schnell und professionell beheben und profitiert von vielen weiteren Vorteilen.