Ob beim Neubau oder bei der Sanierung eines älteren Gebäudes, dem Balkongeländer kommen gleich mehrere Aufgaben zu. Es soll einerseits rein praktische Ansprüche erfüllen und für die Sicherheit gegen Abstürzen sorgen, andererseits prägt es aber auch das äußerliche Erscheinungsbild der Immobilie ganz entscheidend mit. Ach ja: Lange halten und möglichst pflegeleicht sein soll es natürlich auch.
Um all diese Ansprüche zu erfüllen, sollte der Kauf eines Balkongeländers gut geplant sein. Schauen wir uns doch einmal etwas näher an, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Was möchte ich ausgeben?
Für viele Bauherren und Hauseigentümer stehen die Kosten für ein Balkongeländer an erster Stelle. Und tatsächlich sind diese nicht zu unterschätzen. Um den Geldbeutel nicht allzu sehr zu strapazieren, sollte man daher zu Planungsbeginn eine klare Budgetvorstellung haben. Sparen lässt sich primär bei der Materialwahl sowie durch den Verzicht auf eventuelle Sonderwünsche. So sind etwa Geländer in vorgefertigten Standardmaßen deutlich günstiger als eine Individualanfertigung. Andererseits sollte man sich auch vor Augen halten, dass das Balkongeländer eine langfristige Investition darstellt. Wenn man bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, lassen sich auch die individuellsten Gestaltungswünsche und Materialkombinationen verwirklichen und man erwirbt fast immer eine bessere Qualität.
Die Auswahl des Materials
Eine der wichtigsten Entscheidungen ist die Wahl des Materials. Zur Auswahl stehen u. a. Metallgeländer, Holzgeländer und Kunststoffgeländer. Bei Metallgeländern hat man wiederum die Wahl zwischen Geländern aus Schmiedeeisen, Edelstahl oder Aluminium. Jedes Material weist dabei seine eigenen Vor- und Nachteile auf. Daher sollte die Wahl des Materials nach persönlichen Vorlieben und Anforderungen erfolgen. Holz hat einen ganz anderen Charakter als Aluminium, für viele Häuser eignen sich Balkongeländer aus Schmiedeeisen wunderbar, in anderen Fällen ist Edelstahl die passendere Lösung. Zudem kommt es darauf an, wie stabil das Geländer ausfallen muss. Wer etwa ein Balkonkraftwerk installieren und betreiben möchte, für den ist ein stabiles Metallgeländer mit entsprechenden Anbringungsmöglichkeiten für die einzelnen Elemente der Anlage besser geeignet als ein Modell aus Kunststoff.
Und: Neben dem persönlichen Geschmack spielt natürlich auch das Budget eine wichtige Rolle. Kunststoffgeländer sind etwa zu viel günstigeren Preisen zu haben als Edelstahlgeländer.
Eine Frage des Geschmacks: die Farbwahl
Ebenso wie die Materialwahl wird auch die Farbauswahl von persönlichen Vorlieben bestimmt. Gängige Farben bei Metallgeländern sind weiß, grau oder schwarz. Wird eine Pulverbeschichtung gewählt (die sowohl bei Schmiedeeisen als auch bei Aluminium möglich ist), sind viele weitere Farbtöne möglich. Kunststoff- und Holzgeländer können natürlich ebenfalls in verschiedensten Farbtönen gewählt oder auch nachträglich gefärbt werden.
Die Farbwahl hängt generell eng mit der Farbgestaltung der Hausfassade zusammen. Dabei gilt: Die Farbe des Balkongeländers kann so gewählt werden, dass sich dieses harmonisch in die Gebäudefassade einfügt, sie kann aber auch einen reizvollen Kontrast zur restlichen Fassadengestaltung bilden. Am besten holt man sich zunächst die verschiedenen Farbvorstellungen im Familienkreis ein und befragt ggf. auch Freunde und Bekannte. Auch die Hersteller der Balkongeländer geben teilweise entsprechende Empfehlungen.
Die Montage: Sicherheit geht vor!
Balkongeländer sind sowohl Gestaltungselement als auch Absturzsicherung. Die sichere Montage des Geländers sollte daher bereits vor dem Kauf fester Bestandteil der Planung sein. Generell gibt es drei Möglichkeiten, ein Geländer zu montieren: Das Aufschrauben von oben auf die Balkonplatte, die Befestigung an der Stirnseite sowie die Befestigung von unten. Achtung: Wer sich nicht sicher ist und nicht über das nötige Fachwissen verfügt, um ein solches Geländer fachgerecht zu montieren, sollte die Montage unbedingt vom Profi ausführen lassen. Auch kann es notwendig sein, einen Statiker hinzuzuziehen.
Wie wichtig eine solch professionelle Montage ist, erkennt man beispielsweise an den großen Temperaturschwankungen, welche die Befestigung aushalten muss. Von -20 Grad im Winter bis +40 Grad im Sommer ergeben sich mögliche Temperaturunterschiede von bis zu 60 Grad! Wer hier nicht das passende Befestigungsmaterial wählt, riskiert eine plötzliche Instabilität durch Spannungsrisse und damit eine große Unfallgefahr.